AURA
Satou Ichirou flüchtete sich in seiner Mittelschulzeit in eine eigene Fantasie Welt. In dieser schlüpfte er in die Rolle des Helden Maryuuin Kouga. Natürlich blieben diese Fantasien nicht nur in seinem Kopf – er lebte sie aus.

Gerade Pubertierende sind grausam und so litt er unter ständigem Mobbing, bis er beschloss absolut nicht mehr aufzufallen. Seither lebt er ein friedliches Leben ohne jede Aufregung.

Seine Alltagsroutine wird durchbrochen als er etwas in der Schule vergisst und zurückgeht, um es zu holen. In der verlassenen Schule trifft er auf das Mädchen Ryouko Satou, die sich ebenfalls für eine andere Existenz hält. Erinnert an seine eigene Vergangenheit will er mit ihr nichts zu tun haben und auch als sein Lehrer ihn bittet, dem Mädchen freundschaftlich zu begegnen lehnt er ab. Diese Einstellung ändert sich, als er beobachtet wie sie gemobbt wird. Fortan ist er fest entschlossen ihr beizustehen und Ryouko aus ihrer Illusion zu begleiten.

Produziert im Studio AIC A.S.T.A. („Persona 4 The Animation“, „Sora no Otoshimono“) entstand dieser gesellschaftskritische und dramatische Coming-of-Age-Film unter der Regie von Seiji Kishi, der mit „Angel Beats!“, Assassination Classroom“ sowie „Tsuki ga Kirei“ erstklassige lockere und romantische Dramen ablieferte.

„Aura: Maryuuin Kouga Saigo no Tatakai”, so der vollständige Titel des Films, erzählt von einer berührenden Geschichte zweier Jugendlicher, die auf dem Weg zur Selbstfindung Gegenwind aus dem sozialen Kollektiv spüren und sich an den gesellschaftlichen Konventionen reiben.

In bodenständigen und mit in natürlichen Farben gestalteten Bildern wird das Thema „Mobbing“ aufgegriffen, dem sich zwei charismatisch charakterisierte Einzelgänger stellen. Im Japanischen gibt es sogar einen Begriff für die dargestellten Tagträumereien bzw. eskapistischen Fantasiespielen: „Chuunibyou“. Grob bedeutet „Chuunibyou“ „Achtklässlersyndrom“, da sich meistens 14-Jährige mit diesen Fantasiespielen identifizieren.

Wenngleich im Deutschen kein Begriff dafür existiert, kann sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nahezu jeder an Zeiten zurückerinnern, wo man sich vorstellte ein Held zu sein. Welche Folgen so ein benanntes Phänomen für Individuen haben kann, behandelt dieser ruhige Film.
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